Vergleichende Analyse: Was
wir von drei erfolgreichen Expansionen gelernt haben
Anfang 2024 haben wir drei
Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen begleitet, die alle vor
ähnlichen Herausforderungen standen: Sie wollten expandieren, aber
die klassischen Finanzierungswege passten nicht so richtig. Was
daraus wurde, zeigt ganz gut, dass es selten die eine richtige
Lösung gibt.
Das erste Unternehmen – ein
Maschinenbauer aus Baden-Württemberg – setzte komplett auf
Eigenkapital. Keine Kredite, keine externen Investoren. Das hat
funktioniert, aber das Wachstum verlief deutlich langsamer als
ursprünglich geplant. Dafür blieb die Firma komplett unabhängig und
konnte auch in schwierigen Quartalen entspannt bleiben.
„Wir haben bewusst auf schnelles Wachstum verzichtet. Heute
sind wir froh darüber, weil wir niemanden um Erlaubnis fragen
müssen, wenn wir strategische Entscheidungen treffen."
Das zweite Beispiel – ein
Logistikunternehmen aus Nordrhein-Westfalen – ging den Mischweg.
Eigenkapital für die Basis, Fremdkapital für die Fahrzeugflotte.
Smart gelöst über Sale-and-Lease-Back-Modelle, die die Bilanz nicht
zu stark belasteten. Hier zeigte sich: Wer Finanzierungsformen
clever kombiniert, kann flexibel bleiben und trotzdem schnell
wachsen.
Der dritte Fall war ein
E-Commerce-Startup, das mit Venture Capital arbeitete. Hohes Tempo,
viel Kapital, aber auch deutlich mehr Reporting-Pflichten und
weniger Entscheidungsfreiheit. Nach zwei Jahren hatten die Gründer
nur noch 40 Prozent der Anteile. Das Geschäft lief gut, aber die
Frage bleibt: Lohnt sich das?
Was alle drei verbindet: Sie haben
ihre Finanzierung zur Geschäftsstrategie passen lassen, nicht
umgekehrt. Und genau darum geht es eigentlich bei vergleichenden
Analysen – zu verstehen, welcher Ansatz unter welchen Bedingungen
Sinn macht.